Werkstatt-Schock vor dem TÜV: 4.300 € für rissige Lager?

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Feiertag?
  • Hallo allerseits,

    ein Camper bringt sein Womo zur Hauptuntersuchung , doch der Schock kommt in der Werkstatt:
    Ein Kostenvoranschlag über 4.300 € für angeblich rissige Lager und den Austausch ganzer Baugruppen. Der Grund? Die Werkstatt besitzt angeblich kein Werkzeug zum Lagertausch.

    Eine zweite Meinung bei einer freien Werkstatt zeigt,die Lager sind nicht TÜV-relevant und das Fahrzeug bekommt die Plakette für unter 300 €.

    Zum Artikel HIER

    Gruß Erich


  • Hallo zusammen,



    da gehen sehr viele Faktoren in die Betrachtung ein. Ich bin selbst jahrzehntelang Schrauber, fast genauso lange war ich bei der technischen Prüfung tätig.


    Im einfachsten Fall hat die zuerst beaufragte Werkstatt keine Möglichkeit der Erledigung; das kann sehr viel sein!!!! Fehlende Kapazität, Stammkundenbetreuung hat Vorrang, finanzielle Schieflage (heute gar keine Seltenheit mehr) etc. Hier kann jeder seine eigenen Erfarungen einsetzen.

    Wenn´s eine Vertragswerkstatt war muss man immer dagegen halten, welcher Kategorie sie angehört: das Topteam muss alles vorrätig halten (und verlangt meist auch die höchsten Stundensätze; irgendwo muss das volle Programm ja bezahlt werden); nach unten wird´s dann entsprechend weniger (und günstiger).


    Dann gibt´s noch die einer anderen Organisation zugeordneten (meist ehemalige Vertragswerkstätten) und die "echten" freien.


    So weit so gut. Bei allen steht und fällt das Ergebnis (und damit natürlich auch der dazugehörige Kostenvoranschlag) mit dem Können und vor allem dem Spaß an und während der Arbeit. Wenn ich nicht verstehen will oder kann,warum etwas nicht oder nicht richtig funktioniert und im Nachgang anfange (gemäß Rep.-Anl. oder auf gut Glück) irgendwelche Teile zu tauschen braucht sich niemand über das Ergebnis und die Rechnung zu wundern.

    Mein Fazit also: Zweitmeinung einholen! Und mit ein klein bißchen Einfühlungsvermögen und Menschenverstand kann hier jeder schnell den Weizen von der Spreu trennen. Plötzlich ist dann nämlich der Geselle, der gerade im Ölsumpf gesteckt ist und die Lösung gefunden hat besser als der Meister, der mit Krawatte und weißem Hemd am teuren Arbeitsplatz die noch teurere Rechnung erklärt.


    Anders gesagt: sollte ich eine (womöglich komplizierte oder gar lebensbedrohliche) Operation (also eher etwas handwerkliches) vor mir haben, würde ich lieber den Operateur wählen, der das jeden Tag macht als den hochbezahlten Chefarzt, der das vielleicht im Studium theoretisch mal behandelt hat.

    Grüßle


    Charly



    Optima de Luxe T70GE, Mj. 2019, Fiat Ducato, Multijet 2,3l, 177 PS, 2 x 100Wp Solar, 2 x Aufbaubatterie, 2 x Alphatronics-TV, Blaupunkt Naviceiver, Dometic Klima, Dieselstandheizung umschaltbar, AHK, elektr.hydr. Hubstützen, Zusatzluftfeder hinten

  • Hallo Erich,

    na ja, Hauptsache es wird Content produziert.


    Kann sein, das es so gelaufen ist, aber die Story lautet "Teure Werkstattrechnung beim TÜV". Das ist natürlich schon ein Widerspruch in sich. Der TÜV ist keine Werkstatt und repariert nichts.


    Über Werkstätten kann man streiten, ohne Zweifel. Ein Freund war mit seinem Camper beim "Mechaniker seines Vertrauens", weil der total nett ist und auch nicht so teuer. DIer Mensch hat eine kleine Werkstatt die so ziemlich alles repariert. Das muss er auch, schließlich verdient er sein Geld damit. Und genau da beginnt das Problem. Wenn die Mechaniker komplexe Fehler suchen sollen, dann wird getauscht bis der Arzt kommt. Die sind nähnlich in den meisten Fällen überfordert und probieren alles aus, was ihnen in den Sionn kommt. Zum Schluss dauert es doppelt so lange wie in der Hersteller-Fachwerkstatt und es kostet dann quasi das gleiche. Bei meinem Freund konnte der Fehler nicht gefunden werden. Er hat den Camper dann nach 2 Wochen unrepariert abgeholt.


    Daher mein Tipp:

    Handelt es sich um eine komplexe Störung, dann fahre zum Hersteller. Der kann die Kosten in der Regel vorab einschätzen, denn die machen das jeden Tag. Der Händler hat Handbücher und findet den Fehler, sofern es sich um geschulte Mitarbeiter handelt.

    Die Aufräge werden morgens nicht gewürfelt, sondern vom Meister In der Serviceannahme verteilt.

    Alternative:

    Wenn es sich um Wartungen handelt und die Reifen müssen neu, dann macht es Sinn zu vergleichen und dort hinzu fahren wo man sich wohlfühlt.

    Viele Grüße! Thomas

    Hobby Maxia Van ET

    Geht nicht, gibt´s nicht.

    Nachgerüstet: Dimmbare Außenbeleuchtung, Gasdruckdämpfer Bettgestell, CAN-Bus-Alarm, Solar, Booster, DC-DC Wandler, Victron Cerbo mit Touch Display, 1600VA Wechselrichter, 2x100A Lithium (mit Heizung), Autom. Abwasserventil mit Kamera und Funk, Android Auto PC, LED Kennzeichenbeleuchtung, LED-Scheinwerfer, LTE mit WLAN, SmartTV, 18Zoll Borbet, SOG, Victron, Alcantara Lenkrad

  • Hallo Charly, hallo Thomas,

    danke für eure Einschätzungen! Klar, Werkstätten ticken alle ein bisschen anders , von Ausstattung über Erfahrung bis hin zur wirtschaftlichen Lage spielt da einiges rein. Genau deshalb wollte ich mit meinem Beitrag einfach zeigen, wie wichtig es ist, bei einem saftigen Kostenvoranschlag nicht gleich „Ja und Amen“ zu sagen, sondern lieber mal eine zweite Meinung einzuholen.

    Ich glaube auch nicht, dass der Autor den TÜV mit der Werkstatt verwechselt hat, das war wohl einfach etwas unglücklich formuliert. Es ging ihm wohl eher darum zu zeigen, wie schnell aus einer normalen HU plötzlich ein teurer Reparaturvorschlag wird, obwohl die beanstandeten Teile gar nicht TÜV-relevant sind.


    Gruß Erich

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