Feuchtigkeit / Schimmel am Heckfenster

Hallo liebes Forum,

ich bräuchte mal euren geschätzten Rat
Wir besuchen während der "Überwinterung" jede Woche unseren Hobby 650 und haben letzte Woche, nachdem bei uns der letzte Schnee geschmolzen war, nicht schlecht gestaunt, als wir entlang der Plastikabdeckungen des rechten Heckfensters im Bettbereich schwarze Ausblühungen festgestellt haben. Das Wohnmobil lüften wir wöchtenlich und es sind auch zwei passive Raumtrockner (diese Behälter mit dem Salz drin) aufgestellt. Diese waren nicht erkennbar feucht.

Ich habe dann heute alle Abdeckungen entfernt und auch den Aluminiumrahmen demontiert. Das Ergebnis sieht man auf den Bildern. Die schwarzen Ausblühungen befinden sich nahezu nur da, wo der Aluminiumrahmen auflag. Es ist nichts fühlbar feucht oder morsch. Von außen sind auch keine Undichtigkeiten zu erkennen. Ein Bekannter von mir meinte, es könnte auch an der Kältebrücke liegen, die der Aluminiumrahmen durch die Schrauben bietet und dass nicht unbedingt Wasser eingedrungen sein muss.
Allerdings haben die restlichen Fenster auf der selben Fahrzeugseite keine solchen Ausblühungen.

Die graue Dichtmasse ist reichlich vorhanden, noch flexibel und nicht porös.
Mein Plan war eigentlich, das Fenster auszubauen und mit Dekaseal neu einzudichten. Jedoch sitzt es absolut bombenfest. Haben die bei Hobby in den 90ern etwa Sikaflex statt Dekalin genommen?
Da war mit Hebeln von außen und drücken von innen, etc. mit zwei Leuten, absolut nichts zu machen. Zerstörungsfrei hätte ich das Fenster nicht raus bekommen, außer evtl. mit einer Heißluftpistole, diesen Versuch habe ich aber nicht mehr unternommen und erstmal alles gelassen wie es ist.

Meine Fragen an euch:
- hat jemand schonmal ein vergleichbares Problem bei unseren Hobby WoMos gehabt?
- Welchen Trick kann man anwenden, um das Fenster zu überreden, sich vom WoMo zu lösen?
- Könnte das auch nur eine Kältebrücke sein?
- Sollte ich den Schimmel entfernen und einfach wieder montieren und auf's Beste hoffen?
- Würdet ihr nur neu eindichten oder gleich das ganze Fenster austauschen? (Das Fenster sieht sonst gut aus und hat keine Risse).

Ich bin auf eure Meinungen gespannt und danke euch vorab für euren Input!

Hallo ihr lieben,

ich wollte mal eine Rückmeldung zu diesem Thema hier geben, verbunden mit einem großen Dankeschön an euch. Durch euer Feedback war ich mir dann mehr und mehr sicher, dass es sich tatsächlich um Schimmel gehandelt hat.

So konnten wir das Problem beheben (vielleicht nützt es ja dem ein oder anderen, der mal vor einem ähnlichen Problem steht):

1. Ausbau der Fenster - ging mit viel Geduld, Hilfe von Kumpels, die sowas schon oft gemacht haben, einem Japanspachtel und einem Gummihammer, mit dem der Japanspachtel vorsichtig in die Klebenaht überredet wurde. Als der Spalt dann groß genug war, ging's mit einem Multitool weiter.

2. Entfernen aller Klebereste und des Schimmels auf der Innenseite (mit Schimmelentferner einige Tage vorher und dann nochmals mit Verdünnung am Tag des Ausbaus, um wirklich alles weg zu bekommen).

3. Einbau der neuen Fenster (es passen Dometic S4 im Standardmaß, sowohl für das Seiten- und das Heckfenster).

Einbau durch dichtende Verklebung mit DEKASYL MS-2 und Verschraubung mit den mitgelieferten Schrauben.

4. Wichtig: Der Hobby 600 von 1995 hat eine recht starke Krümmung und die Dometic S4 sind eigentlich für gerade Wände gedacht. Beim Verschrauben ziehen sie sich aber gut in Form, sodass sie nachher nahezu plan an der Wand anliegen.

Trotzdem wollten wir nichts riskieren und haben daher noch eine dünne, weiße Sichtfuge ringsum das Fenster gelegt mit Sikaflex 521 UV - das Sika 521 UV ist wohl ein Auslaufmodell und der Nachfolger heißt Sikaflex 522. Anfertigung der Sichtfuge durch vorsichtiges Abkleben mit Malerkrepp rings um das Fenster und nachdem die Fuge angezogen ist, abglätten mit passendem Abglättmittel. Dann nass in nass vorsichtig das Malerkrepp abziehen.

5. 24 Stunden durchtrocknen lassen und Fahrzeug nicht bewegen.

Passt sehr gut, und ist absolut dicht, wie ich jetzt nach ein paar Ausflügen bei miesestem Wetter bestätigen kann

Zum Schluss haben wir noch von innen in einem passenden Farbton die dunklen Stellen abgedeckt (Bild oben ist vor der Maßnahme und direkt nach dem Einbau, hier sieht man noch gut die dunklen Stellen). Hierfür am besten RAL-Farbfächer nehmen und einen passenden Ton raussuchen.

Die alten Fenster habe ich noch hier auf Reserve. Es hätte eventuell ausgereicht sie neu abzudichten (die Dichtmasse war brüchig) und wieder einzubauen. Allerdings merkt man dem Kunststoff doch sehr die rund 20 Jahre an und wir hatten Sorge, dass sie den Einbau nicht überleben wurden. Wir haben uns deshalb für den Einbau der neuen Fenster entschieden.

Grüße an alle!