Ist der Wohnmobilmarkt übersättigt?

Ja, das ist der Klassiker.

Börsennotiertes Unternehmen, welches die Produktion maximiert durchlaufen lässt ohne dabei zu beachten, dass der Absatzmarkt schon lange nicht mehr vorhanden ist.

Da frage ich mich immer, wie arrogant und ignorant die Hersteller sind, dass sie ihren eigenen Markt nicht genug beobachten und damit die Produktion steuern.

Aber man konnte dies in der Vergangenheit ja schon erkennen, denn die Hersteller haben ja schon den Kunden nicht zugehört...

Zitat von saratoga

es steht zu hoffen das dieser Camping Hype nachlässt

Moin,

der Hype lässt nicht nach, es gibt nur eine kleine Pause wegen Marktüberhitzung und astronomischen Preisen. Erst haben sie 50% draufgeschlagen, dann wundert man sich, dass keiner mehr kauft, und jetzt brökeln die Preise wieder.

Wenn die "Boomer" demnächst alle in Rente gehen, folgt die nächste große Welle.

Ich sehe das so....

Camping ist doch nach wie vor ein beliebte Art dynamisch Urlaub zu machen. Ob Toskana oder Bodensee, überall findet man einen Platz der einem gefällt. Und gerade dann, wenn man schon einige Erfahrungen mir dem Campen gemacht hat. Ich liebe es auf jeden Fall. Es ist eine Freiheit die ich sehr genieße.

Bestimmt gibt es noch reichlich Nichtcamper und diese nutzen weiterhin andere Arten von Urlaub und Freizeitgestaltung. Es gibt Menschen die man mit dem Campingvirus nicht infizieren kann. Corona hat Interessenten dazu genötigt, dies auszuprobieren, weil es keine Alternative gab. Und diese Personenkreise werden das vielleicht auch wieder aufgegeben haben und sitzen gerade im Flieger nach Malle.

Die Industrie hat das meines Erachtens falsch bewertet und daraus einen Trend erkannt, der aber nur künstlich erzeugt wurde. Aus diesen Grund stehen sich die Fahrzeuge nun auf dem Hof die Räder eckig. Und: Das bringt auch einige Händler in Schieflage, das kann man in letzter Zeit in der Presse verfolgen.

Der Markt ist gesättigt und wer jetzt ein rollendes Hotel sucht, der kann ein Schnäppchen machen. Aber: Durch die wirtschaftlich angespannte Situation ist es empfehlenswert eine Creditreform Anfrage zu stellen, ob bei dem ausgesuchten Händler alles im grünen Bereich ist. Sonst ist es, wie der zeit bei Vielen, das Geld futsch und man steht auf einer Gläubigerliste.

Viele Grüße! Thomas

Hallo, das mit der Kreditversicherung ist keine absolute Sicherheit. Habe da leider schlechte Erfahrungen machen müssen.

Ich hatte da als Abteilungsleiter und Prokurist leider 1,5 Millionen DM abschreiben müssen.

Auskunftei hatte alles Positiv gesehen und 4 Wochen später war die Insolvenz da. Es geht dann auch ganz schnell, wir standen im Grundbuch dann erst an 16. Stelle , 15 Firmen waren schneller als wir und so haben von der Insolvenzmasse nichts mehr abbekommen.

Gruß

Paul

Hallo zu diesem Beitrag möchte auch ich meinen Senf geben. Als ich im August in Sulzermoos, da war alles voll zumal er noch ein weiteres Gelände dazu hat, ich

Frage mich wo die alle verkauft werden. Auch bei uns in Mannheim sind sehr viele Wohnmobile bei RC.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass das alles so klappt, allerdings hat ja der Freistaat alles einzeln aufgeteilt, was früher eins war ist jetzt unterteilt in mehrere Unternehmungen wie man sieht, z.B. Glücksmobil usw. da muss man aufpassen, dass es einen nicht erwischt wenn jemand in Insolvenz geht.

Gruss Cookie

Zitat von Landsailor

... Wenn die "Boomer" demnächst alle in Rente gehen, folgt die nächste große Welle.

Hallo zusammen,

ich bin selber "boomer" und seit kurzem auch im Unruhestand. Wohnmobile haben wir seit über einem Vierteljahrhundert.

Auch ist unser Freundes-und Bekanntenkreis recht groß; in aller Regel auch "boomer".

Meine Wahrnehmung ist die: nahezu jeder der Freunde hat sich mit dem Gedanken an eigenes Mobil befasst; viele haben es mit Leihfahrzeugen auch versucht. Einige haben sich vorher nach unseren Erfahrungen erkundigt. Manche haben auch ein völlig falsches Bild vom Mobilurlaub (denen haben wir dann vorsichtshalber mal abgeraten).

Final übrig geblieben sind zwei Altersgenossen, die sich ganz kurz vor der Rente ein Fahrzeug zugelegt haben und ein rund 15 Jahre jüngerer Freund, der allerdings auch downhill fährt und schon lange mit dem eigenen Fahrzeug geliebäugelt hat.

Deswegen bin ich nicht zwingend der Meinung, dass demnächst ein neuer hype entsteht: unsere Generation hat während Ihres bisherigen Lebens viel zu viele Möglichkeiten genutzt um zu urlauben, um jetzt unbedingt noch mit dem mobilen Urlaub (der schönsten Art ) zu beginnen. Ich sehe eher viele Überzeugungstäter einer bestimmten Urlaubsart (Kreuzfaht, AI, B´n´B, kleine Pensionen ... alles vorhanden).

Zitat von Opacharly

Deswegen bin ich nicht zwingend der Meinung, dass demnächst ein neuer hype entsteht

Hallo Charly,

ob und wie groß der "Hype" wird, kann sicher niemand sagen, aber die Zahlen werden wieder ansteigen - das ist rein statistisch bzw. demografisch so zu erwarten. Ich glaube nicht, dass die Boomer-Generation plötzlich weniger Interesse am Camperleben zeigen wird, als die vorherigen. So manch einer wartet halt nur auf die Rente, bevor es los geht. Das war bei mir nicht anders - vorher hätte ich dafür überhaupt keine Zeit gehabt.

Aber es werden auch ältere Zeitgenossen irgendwann weniger oder gar nicht mehr aktiv sein, sodass die Gesamtzahl möglicherweise sich nicht stark vergrößert.

Aber zu hoffen, dass es auf den Stellplätzen in näherer Zukunft wieder ruhiger wird, ist ein frommer Wunsch, der wohl nicht in Erfüllung geht. Wir können nur hoffen, dass zeitnah noch ein paar neue Stellplätze eröffnet werden.

Hallo Peter,

Deine Sicht ist natürlich auch richtig.

Zur Neuinstallation von SP tragen wir unseren Miniaturteil auch bei (eine Erfolgskontrolle haben wir natürlich nicht):

da wir in den besuchten Gegenden rege unterwegs sind und auch nicht gerade unkommunikativ ( ) antworten wir spätestens bei der Frage wie wir reisen und wo wir untergebracht sind, wie toll doch dieser oder jener Platz in der Gemeinde ist, welche wir in der Nähe auch noch kennen und welchen Einfluss diese Plätze auf das Umsatzvolumen der Gemeinde haben können.

Manch ein Marktbeschicker, Einzelhändler, Gastwirt (bitte nicht gleich hauen; gilt natürlich m/w/d!!!) etc. scheint uns doch stark interessiert, wie die Gemeinde auf Grund dieses Platzes von aussen gewertet wird.

Vielleicht hölt steter Tropfen doch den Stein

Schöner Artikel, den ich mit Genuss gelesen habe.

Ich habe kein Mitleid mit den Unternehmen und auf keinen Fall mit irgendwelchen GF's oder Vorsitzenden. Wenn überhaupt ,dann nur mit den Arbeitsplätzen, wobei diese in der Vergangenheit nur durch Hilfskräfte gedeckt worden waren (man sah es an der Qualität), die in jedem anderen Bereich (Thema Arbeitskräftemangel) arbeiten können.

Grundsätzlich fehlt für mich die unternehmerische Weitsicht der Hersteller und der Umgang mit den Händlern, die Ihre Produkte verkaufen müssen.

Moin, zusammen,

der rote Faden, der sich durch alle diese Meldungen zieht, ist doch, dass im Kern dahinter so gut wie immer unternehmerische Fehlentscheidungen stehen. Da wird versucht, auf vermeintliche oder tatsächliche "Wellen" oder "Hypes" aufzuspringen, die Blase schwillt, die Blase platzt - und dann: Werksschließungen, Kurzarbeit, Mitarbeiterreduzierung, und und und. Immer dieselben Werkzeuge aus der alten McKinsey Schule. Ausbaden müssen das dann die Mitarbeiter*Innen.

Aktuelles Beispiel: gestern kam die Meldung, dass der Motorradhersteller KTM Insolvenz anmeldet. Als Laie denkt man sich: wie ist das möglich? Ein so großer, solider, vermeindlich solventer Hersteller, der noch vor einem Jahr quasi in einer Liga mit BMW gespielt hat?

Und dann erfährt man so nach und nach: Unfassbar viel Kohle für Marketing und in der MotoGP verbrannt. Eine Finanzplanung, die man wohl nur als thrill seeker level einstufen kann, sowie eine völlig ungesunde Kapitalisierung mit Fokus auf einen indischen oder chinesischen Großaktionär und Teilhaber.

Dann kommt eine kleine oder größere Absatzdelle im Markt (siehe Womo-Sektor), der Großaktionär sagt Njet zu seiner Nachschusspflicht und von heute auf morgen ist der schwarz-orangene Riesenladen ein Fall für den Konkursrichter.

Man kommt aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus.

Und diese Mechanismen treffen in unterschiedlicher Ausprägung auch auf die Womo-Hersteller zu. Siehe Eure Beispiele in den vorherigen Posts. Man könnte aus den Blasen der letzten Jahrzehnte gelernt haben, sollte man meinen.

Gruß

Steuermann